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Remote-Work: Warum flexibles Arbeiten für Juristen normal werden sollte

Februar 2020
By Axiom Law

"Fernarbeit (Remote-Work) ist kein Privileg mehr. Sie ist für die Hälfte der US-Bevölkerung bereits Normalität.“ Das ist der erste Satz eines Forbes-Artikels aus dem Jahr 2018. Sprich: Der Ort an dem Menschen arbeiten, wird immer flexibler. Egal ob man ihn diese Art des Arbeitens nun Arbeit im Home-Office, Fernarbeit oder Remote-Work nennen will.

Schon 2017 haben einer Studie zufolge 43 Prozent der Amerikaner zumindest teilweise außerhalb ihres regulären Arbeitsplatzes Arbeiten verrichtet. Dieser Trend führt zu einem grundlegenden Wandel in der Arbeitswelt.

Denn wenn innerhalb von nur einem Jahr die Zahl der Remote-Mitarbeiter um sieben Prozent gestiegen ist, dauert es nicht mehr lange, bis ein Großteil der Belegschaft Home-Office als Teil ihres Arbeitsvertrags erwartet.

„Diesen Trend können wir auch ganz klar in Deutschland beobachten“, sagt Daniel Biene, General Manager von Axiom Germany & Switzerland. „Das zeigen unsere eigenen Erfahrungen innerhalb von Axiom, aber auch aktuelle Studien zu dem Thema.“

Home-Office immer stärker akzeptiert

Laut Digitalverband Bitkom ist die Zahl der Unternehmen, die in Deutschland Homeoffice erlauben, in den vergangenen Jahren beständig gewachsen.

Während 2014 nur jedes fünfte Unternehmen die Möglichkeit anbot, von Zuhause aus zu arbeiten, waren es 2016 schon 31 Prozent. 2018 stieg die Zahl weiter an auf 39 Prozent. Damit bieten nun vier von zehn Unternehmen Homeoffice an.

Die Möglichkeiten von Fernarbeit und Home-Office haben sich branchenübergreifend in einer Vielzahl von Unternehmen etabliert. Nur die Rechtsbranche reagiert bislang eher zögerlich. Die Frage ist warum? Warum ist die Rechtsbranche in Bezug auf Remote-Work noch relativ zurückhaltend?

Rechtsabteilungen fürchten schlechtere Ergebnisse

"Manchmal haben die Rechtsabteilungen das Gefühl, etwas aufzugeben, wenn sie einem Remote-Arbeitseinsatz zustimmen", erklärt Trucle Nguyen, Vice President of Client Success bei Axiom. "Es wird angenommen, dass die Ergebnisse besser sind, wenn die Person direkt neben mir sitzt. Doch diese Annahme ist falsch und immer mehr Rechtsabteilungen erkennen das.“

„Rechtsabteilungen, die ihre Juristen stets vor Ort haben wollen, werden mittel- und langfristig Probleme bekommen, die besten Spezialisten für ihren speziellen Arbeitsbereich anzuwerben“, führt Daniel Biene aus.

Je nachdem wo das jeweilige Unternehmen ansässig ist, kann das zu schwerwiegenden Personalengpässen führen.

"Die Realität sieht so aus, dass viele Unternehmen in Orten ansässig sind, in denen nicht unbedingt die besten Juristen leben, oder leben wollen. Wenn sich eine Rechtsabteilung gegen Home-Office und Remote-Lösungen wehrt, so müssen sie jemanden aus der näheren Umgebung anheuern, auch wenn es nicht der ideale Kandidat ist“, sagt Trucle.

Verzicht auf Nischenspezialitäten

Manchmal muss eine Rechtsabteilung hoch qualifizierte, spezialisierte Nischenexperten zur Unterstützung einer Rechtsangelegenheit hinzuziehen. Aber was passiert, wenn das richtige Fachpersonal nirgendwo zu finden ist? Mit der Einführung von Datenschutzvorschriften wie DSGVU, DGVA und anderen Compliance-Anforderungen, haben viele Unternehmen nach Top-Spezialisten gesucht, die ihnen helfen, sich in diesem komplizierten Rechtsumfeld zurechtzufinden.

Wenn sich der potenzielle Talentpool auf das Umfeld der Unternehmenszentrale beschränkt, besteht schlicht die Gefahr, keinen passenden Kandidaten zu finden.

„Axiom ist darauf spezialisiert, die idealen Kandidaten auch für zeitlich begrenzte Arbeitseinsätze zu finden. Natürlich ist es grundsätzlich einfacher, geeignete Juristen zu entsenden, wenn die Unternehmen zumindest einem teilweisen Remote-Einsatz zustimmen“, erklärt Daniel Biene.

"Wenn Rechtsabteilungen bereit sind, einen Remote-Anwalt zu beauftragen, werden sie Zugang zu einem viel breiteren Spektrum an Talenten mit Nischen- und Spezialkenntnissen bekommen", fügt Trucle hinzu.

Die Erfahrung zeigt, dass Pendeln für die meisten Mitarbeiter Stress bedeutet. Eine Fernarbeitsregelung kann diesen Stress erheblich verringern, die Produktivität und Zufriedenheit des Mitarbeiters erhöhen und somit etwaige Fehlzeiten verringern.

Neuland für Rechtsabteilungen

Für die meisten Rechtsabteilungen wäre ein Wechsel zu einem Arbeitsmodell, das Remote-Arbeitsvereinbarungen ermöglicht, Neuland. „Heutzutage sind Home-Office und Remote-Arbeit nicht nur möglich, sondern für immer mehr Juristen sogar die ideale Art zu arbeiten“, sagt Biene.

Unternehmen, die Remote-Arbeit zulassen profitieren ebenfalls. Das zumindest geht aus einer Axiom-internen Kundenbefragung hervor. Demnach war die Qualität der Arbeit bei Remote-Einsätzen genauso gut und teilweise sogar höher als von Juristen, die direkt im Unternehmen beschäftigt waren.

Hintergrund war unter anderem, dass die Unternehmen dank Home-Office-Lösungen in der Lage waren, mehr erfahrene und qualifizierte Talente zu gewinnen, als sie vor Ort hätten finden können.

So gelingt die Fernarbeit

Der Schlüssel zur Vorbereitung auf den Erfolg der Remote-Arbeit liegt in der frühen und kontinuierlichen Abstimmung zwischen den Remote-Juristen und dem Rest des Teams.

"Bei Axiom bieten wir diverse Toolkits und Anleitungen für jeden Auftrag an, aber bei Remote-Einsätzen fügen wir eine zusätzliche Ebene der Unterstützung hinzu", erklärt Trucle. "Wir stellen sicher, dass jeder die Erwartungen versteht - von der Art und Weise, wie der Kick-Off gehandhabt wird, über die Systeme und Technologietools, die aktiviert werden müssen, bis hin zu den Kommunikationspräferenzen und -stilen. Wir helfen auch bei der Einrichtung von wiederkehrenden Meetings, damit keine Informationen auf dem Weg verloren gehen. Bei Fernarbeit geht es darum, die Arbeitsweisen beständig aufeinander abzustimmen.“

„Genau diese bewusst optimierte Form der Kommunikation hilft dabei, Remote-Arbeit besonders erfolgreich zu machen“, sagt Daniel Biene.

Insgesamt kann Offenheit gegenüber Fernarbeitsvereinbarungen den Rechtsabteilungen einen Vorteil bei der Suche, Gewinnung und Bindung von Spitzenkräften verschaffen und sogar zu besseren Ergebnissen in Bezug auf Produktivität und Kosteneffizienz führen.

Mit Arbeitgebern in verschiedenen Branchen und einer Vielzahl von Juristen, die sich der Remote-Arbeit und den damit verbundenen Vorteilen geöffnet hat, ist auch für die Rechtsbranche die Zeit gekommen neue Wege in der Zusammenarbeit zu gehen.

Posted by Axiom Law