Branchenstudie: Vielfalt in der Rechtsbranche

Februar 2020
By Axiom Law

Die Rechtsbranche befindet sich an einem Wendepunkt in der Art und Weise, wie sie mit Vielfalt und Integration umgeht. Im September 2019 haben fünf große US-Anwaltskanzleien und 26 General Counsels namhafter Unternehmen die Gründung des „Move the Needle-Fonds“ bekannt gegeben.

Dabei handelt es sich um einen 5-Millionen-Dollar-Fonds, der dabei helfen soll, Strategien zum Aufbau einer inklusiven Rechtsbranche zu entwickeln. Dass ein solcher Fonds notwendig ist, zeigt deutlich, wie herausfordernd es für die Rechtsindustrie ist, Talente aus so genannten Minderheiten zu gewinnen und zu halten. Um die Rechtskultur wirklich zu verändern, müssen sich Kanzleien und Unternehmensjuristen intensiver mit den Strukturen in der Branche befassen.

Bei Axiom glauben wir, es ist an der Zeit, dass die Rechtsbranche neue Standards für Vielfalt einführt und alte Traditionen über Bord wirft. Gemischte Teams, also Teams aus Frauen und Männern, Menschen unterschiedlicher Nationalitäten und Ethnien, sind erfolgreicher als homogene Teams. Doch damit solche gemischten Teams Wirklichkeit werden, hat die Rechtsbranche noch einen langen Weg vor sich.

Frauen in der Minderheit

In den USA berichtet die American Bar Association, dass nur fünfzehn Prozent der Anwälte sich selbst einer ethnischen Minderheit angehörig fühlen. Nur 36 Prozent der zugelassenen US-Anwälte sind Frauen. In Deutschland ist der Anteil von Frauen an der Gesamtanwaltschaft zuletzt leicht gestiegen.

Im Januar 2019 waren demnach 35,15 Prozent der Anwaltschaft weiblich – im Vorjahr lag die Zahl noch bei 34,77 Prozent. Sprich: Etwas mehr als ein Drittel der Anwaltschaft ist hierzulande weiblich.

Zu Beginn des Jahres 2019 haben 200 führende General Counsels einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie eine größere Vielfalt in der Anwaltschaft forderten. Sie verpflichteten sich selbst, stärker in Initiativen zur Vielfalt und Integration in ihrem jeweiligen Unternehmen zu investieren, und stellten Anwaltskanzleien ein Ultimatum, dasselbe zu tun.

Der offene Brief zum Thema Vielfalt betont die praktischen, taktischen Schritte und Investitionen, die die Branche unternehmen muss, um wirklich vielfältig zu sein: Darin heißt es: "Die Wahrheit ist, dass Sie bewusst und persönlich in Vielfalt und Integration investieren müssen. Dazu gehört, dass Sie Anwälte einstellen und fördern, die eben nicht Ihren Hintergrund teilen und anders aussehen als Sie selbst.“

"Der einzige Weg, gute Ideen auszuarbeiten, ist Meinungsvielfalt, und das muss sich in der Vielfalt der Menschen widerspiegeln, die uns die Meinung sagen", sagte Kristin Sverchek, Lyft General Counsel und eine der Juristinnen, die den offenen Brief unterzeichnet hat, in The American Lawyer.

Während Bemühungen wie dieser offene Brief und der „Move the Needle Fonds“ wertvoll sind, muss das Bemühen um Vielfalt tiefer gehen als Inkubatoren, Rekrutierungskampagnen oder Empowerment Programme. Um wirklich eine vielfältigere und integrativere Welt des Rechts zu schaffen, müssen Kanzleien und Unternehmen sich ansehen, wie ihre Unternehmen strukturiert sind, wie juristische Arbeit geleistet wird und wie Juristen für ihre Arbeit anerkannt und gefördert werden.

Juristische Leistungen nach Stunden abzurechnen schließt Menschen aus, die eine ausgeglichene Life-Work-Balance wollen, oder die außerhalb der Arbeit familiäre und gemeinschaftliche Verpflichtungen haben. Während sich gezeigt hat, dass flexible Arbeitsmöglichkeiten die Bindung und die Vielfalt der Unternehmen erhöhen, haben nur 42 Prozent der Arbeitnehmer und 34 Prozent der Frauen in Angestelltenberufen die flexiblen Arbeitszeiten, die sie benötigen.

Flexibles und selbstbestimmtes Arbeiten

Um eine wirklich vielfältige und integrative Rechtsbranche zu schaffen, brauchen wir ein neues Modell für die Rechtspraxis. Seit der Gründung von Axiom vor 20 Jahren bieten wir Juristen einzigartige Möglichkeiten, ihre Karriere aufzubauen, die eigenen Potenziale zu nutzen und flexibel und selbstbestimmt zu arbeiten – das alles kombiniert mit einigen der interessantesten Kunden der Welt.

Unsere Arbeitsweise und unser nachhaltiges Engagement für ein integratives Arbeitsumfeld haben uns geholfen, ein vielfältiges Team von Juristen und kaufmännischen Mitarbeitern zu gewinnen. Unsere Kollegen setzen sich leidenschaftlich für unsere neuartige Arbeit und die Möglichkeiten, die die Vielfalt unseren Kunden bietet, ein. Das wiederum bietet unseren Kunden vielfältige Perspektiven, die zu innovativeren Lösungen und letztlich zu besseren rechtlichen Ergebnissen führen.

Unser Diversity-Bericht 2019 spiegelt unser Engagement für den Aufbau einer vielfältigen Rechtsbranche wider. Es präsentiert Daten über unsere in den USA ansässigen Juristen und kaufmännischen Mitarbeiter und zeigt, dass unsere Juristen weitaus vielfältiger sind als in der Branche üblich.

Wir wissen, dass unterschiedliche Talente, Meinungen und Arbeitsweisen entscheidendes Element des rechtlichen und wirtschaftlichen Erfolgs im Zuge der Entwicklung der Rechtsbranche sind und bleiben werden. Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Fangen wir damit an.

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